Ritzengäste / Guests in cracks

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Zwischen den Steinplatten auf der Terrasse muss wieder einmal gejätet werden. Mit dem Messer bewaffnet gehe ich an die Arbeit.

There is a lot of weeds between all the paving tiles on our terrace. Armed with a knife, I start this job which I do not like at all..

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Halt! Das sind ja keine Ackerwinden, sondern versamte Verbena bonariensis. Ich lasse sie stehen. Frau weiss ja nie wie kalt der Winter wird und hier sind sie ja doch etwas geschützt….im Gegensatz zu denjenigen im Garten.

But stop! Here we don’t have field bindweeds, but seeded verbena bonariensis. I leave them. One never knows how cold the winter is going to be. Here, these little plants are sheltered a bit ….. unlike the ones in the garden.

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Einen Schritt weiter entdecke ich ein kleines Löwenmäulchen. Woher es wohl kommt? Ich habe schon seit Jahren keine mehr im Garten.

One more step and I discover a little. snapdragon. Where does it come from? For years already I don’t have them in my garden anymore.

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Und was sehe ich da? Kleine Primelpflänzchen. Wunderbar! Vielleicht blühen sie im Frühling und wenn nicht, kann ich sie ja immer noch verpflanzen.

And what is here? Very little primroses. Wonderful! Perhaps they will already bloom next Spring. If not, I can plant them in a flowerbed.

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Ach ja, eine solche Königskerze ist mir vor Jahren auch schon mal zugeflogen. Ganz in der Nähe stand sie. Wir mussten jeweils in einem richtigen Bogen um sie herum gehen, weil sie so riesig war.

Well, such a verbascum I already had some years ago. At that time the wind or a bird brought the seed. It grew not far away from today’s place. We always had to circle around, as the plant was so huge.

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Kaum zu glauben, nun schaut eine kleine blühende Erigeron karvinskianus aus der Ritze. Ich hatte mal einen Topf auf der anderen Seite des Hauses stehen. Wie der Samen wohl hierhergefunden hat? Auf jeden Fall bleibt das kleine Pflänzchen stehen, denn ich liebe dieses zarte Blümchen.

Unbelievable. I find a blooming erigeron karvinskianus looking out of the crack. Once, I had a pot of them on the other side of the house. It is always a little miracle how the seeds get from one place to another. In any case, this little flower will stay here, as I like its daintiness.

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Ja, genau dich, Löwenzahn, wollte ich ausreissen und deine Geschwister auch, die doch ab und zu die Plattenritzen „verschönern“. Auf der Terrasse ist jetzt nichts mehr zu tun. Wir gehen nun auf den Mergelplatz beim Rosenpavillon. Dort sieht es im Moment eher aus wie auf einer grüne Wiese…..von weitem gesehen.

Exactly! I wanted to get rid of this dandelion and its neighbours, „decorating“ from time to time our paving tiles. Well, the work here is finished and I can continue on the marl place around the gazebo. There it actually looks like a green meadow…..from far.

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Zwischen den kleinen Steinchen wächst jede Menge roter Klee, Löwenzahn…. und was sehe ich da? Auch ein kleiner Hibiskus hat sich hierher verirrt. Wahrscheinlich wird es ein weisser sein, denn der grosse Strauch ist ca. 6m entfernt, hinter einigen Rosensträuchern und ein paar Büschen versteckt. Ich lass ihn mal stehen, vielleicht findet sich ja ein Abnehmer.

Among the little stones a lot of red clovers and dandelions are growing and…..what do I see? A little hibiscus has got lost to this place. Probably it will turn out to be a white shrub, as the mother plant is about 6m away, hidden behind some roses and other shrubs. I don’t pull it out, perhaps I’ll find another gardener who would like to have it.

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Dass sich die Frauenmäntel (Alchemilla mollis) versamen weiss ich. Aber in dieser Menge? Unter dem Pavillon ist es richtig grün (das zeigt leider auch wie fleissig ich dort jäte 😉 !).

I knew from the beginning that ladies mantle (alchemilla mollis) is seeding. But so much? Well, beneath the gazebo, the ground ist really green (a proof of how often I am weeding 😉 !).

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Letztes Jahr gab es in der Nähe Bartnelken. Die wollen partout im Garten bleiben. Also lasse ich sie.

Last year there were some dianthus growing in the bed. They stick to the garden and so they can stay where they are.

 

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Und da finde ich doch tatsächlich noch eine Linaria. Diese filigrane Wildpflanze habe ich bei einer Gartenbesichtigung gesehen und sie dann auf einem Pflanzenraritätenmarkt im gleichen Jahr gekauft. Sie hat sich schon an einigen Orten im Garten angesiedelt….zu meiner Freude. Aber eigentlich gehörten sie jetzt in ein Gartenbeet.

And here I still find a linaria. This filigree wild plant I discovered when visiting a garden once. I could buy it then on a special plantmarket. The plant settled well in my garden and I like it. But, in fact, I should plant it into the border now.

 

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In einer anderen Ecke des Platzes sehe ich dieses geranienähnliche Pflänzchen. Bin neugierig ob es tatsächlich ein Geranium ist und welcher. Es bleibt stehen….sozusagen Feldforschung!!

In another corner I see this tiny plant looking like a geranium. But at the moment I don’t know what kind of geranium it is and what colour it will have. I let it….in a manner of speaking it is field research!

 

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Die Veronica spicata vermehrt sich fleissig, aber das wusste ich anfangs nicht. Ich kaufte verschiedene Pflanzen und bin jetzt dementsprechend mit Nachwuchs gesegnet.

I didn’t know in the beginning that veronica spicata is seeding so much. I then bought various plants and so now I am blessed with offspring.

 

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Der Mergelplatz ist bei weitem noch nicht gejätet und er wird schlussendlich immer einen Hauch grün beibehalten. Ich kann doch nicht all die kleinen Kostbarkeiten (es sind deren noch viel mehr!) einfach ausreissen.

The marl place is not clean at all, and I know it will never be. There will always be a green touch on it, as I do not dare to pull out all these little free treasures (there are far more than I mentioned here).

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22 Antworten zu Ritzengäste / Guests in cracks

  1. Wurzerl sagt:

    Uih ist das lustig, genau das gleiche Sortiment beglückt mich auch, bei mir kommen noch Erigeron annua und Stockrosen und Lobelien dazu, aber Verbenchen bonariensis habe ich leider gar nicht. Am lustigsten sind ja die Solitäre, wie Königskerzen, es ist immer so spannend was sie sich für einen Platz suchen. Dieses Jahr mußte ich wegen ihr und der unmittelbar daneben stehenden Stockrose meine Sitzgruppe anders auf der Terrasse plazieren. Aber das sind genau die Zufälligkeiten der Natur, die ich schön finde und zulasse und Deinem launigen Post entnehme ich, daß es Dir genauso geht.
    Ganz liebe Grüße vom Wurzerl

  2. Gisela Bach sagt:

    Hallo Barbara,
    bis auf den Löwenzahn ist fast alles zu gebrauchen. Bei mir verbreitet sich Lamium, Zitronen Melisse und die Akelei im ganzen Garten.
    Ja, Löwenzahn habe ich auch, ab und zu ein paar gelbe Blumen
    im Rasen ist nich t so schlimm.
    LG Gisela

  3. Well Barbara, it looks like your garden is a real treasure trove of seedlings. Lucky you, to have so many new plants for free in your garden.

    LG

  4. Birgit sagt:

    Schon spannend, mit wie wenig viele Pflanzen auskommen. Stockrosen und Fingerhut lasse ich auch gern stehen. Auch gern Thymian in Wegritzen. Auch Königskerzen auf magerem Untergrund haben ihren Reiz. Du hast da ein schönes und spannendes Sammelsurium, von dem die eine oder andere Pflanze es verdient hat, nicht ausgerissen zu werden.
    LG Birgit

  5. Daniela sagt:

    Bei mir in den Terrassenfugen wächst leider nur Gras. Damals als unser Rasen gesät wurde, kam abends starker Wind und hat jede Menge Grassamen in die Fugen geweht. Das war vor drei Jahren. Seither kämpfe ich mit dem Gras.
    Aber bei dir wächst wenigstens lauter brauchbares Zeugs (bis auf den Löwenzahn). In meinem Garten haben sich bis jetzt Hornveilchen, Fingerhut, Akeleien und Vergißmeinnicht ausgesät. Aber der Garten ist ja noch jung, da wird hoffentlich noch einiges dazukommen, im Laufe der Jahre!
    LG, Daniela

  6. You really found alot of treasures, didn’t you 🙂
    Happy gardening.

  7. Brigitte sagt:

    Liebe Barbara,

    was für eine geniale Idee! Diesen Post werde ich meinem Mann zeigen. Denn er springt immer durch den Garten und reißt aus jeder Plattenritze diese Pflänzchen aus, z. B. wächst seit Jahren genau zwischen der Hausmauer und dem geteerten Hof eine ganze Reihe Traubenhyazinthen und wir haben jedes Jahr eine lange Diskussion. Denn ich bin die Verfechterin der kleinen unschuldigen Pflänzchen, die man nicht rausreißen darf und die gepflegt werden müssen und ich werde sie im nächsten Jahr umpflanzen etc.

    Du hast es mal wieder perfekt getroffen. Liebe Grüße nach Basel Land (Basilea), Brigitte

  8. Also wenn (Un-)Kraut so liebevoll beschrieben wird und dann auch noch Bleiberecht bekommt, dann hier hier eine sehr naturnahe Seele am Werk.
    In etwa habe ich diese Auswahl auch. Da wächst derzeit auch eine Pflanze, in einem noch nicht erneuerten Beet und wenn ich deine Beschreibungen lese, dürfte das eine Königskerze werden. Ich habe sie bisher auch wachsen lassen, weil ich wusste: die Blätter kenne ich irgendwoher. Danke für deine Botanikstunde ;-))
    Liebe Grüße
    Elke

  9. Catherine sagt:

    They really are ‚Little Treasure’s‘ ~ Free one’s!! I too get just as excited when finding free little seedling’s….:)
    wonder if that makes us plant aholic’s..? 🙂
    I think it make’s us very lucky indeed!!
    Enjoy your evening!
    Cat

  10. Also entnehme ich Deinem Post, dass Du eher die Kamera als das Messer benutzt hast…

  11. Romy sagt:

    Liebe Barbara,
    da zeigt sich wieder, wer nicht nietisch ran geht und der Natur eine Chance gibt, wird reichlich belohnt.
    Ich sage immer, Unkraut ist nur ein Kraut, welches nicht da steht wo wir es haben wollen.

    Aus einer nebelverzauberten Umgebung grüßt dich
    *R*

  12. stadtgarten sagt:

    Ich finde es immer total spannend, was sich im Garten so alles selber aussät – allerdings bin ich ja diesbezüglich noch ziemlich am Anfang, ich nehme an, in ein paar Jahren freue ich mich auch nicht mehr so, weil dann alles wuchert. Aber ich denke, die die sich selber ansiedeln, möchten auch gerne im Garten bleiben und danken es dann auch! Leider sind das oft nicht die, die man so gerne hätte, wie z. B. Stockrosen, mit denen ich leider absolut kein Glück habe.
    Ist schon merkwürdig, mit wie wenig Platz und Erde die alle auskommen, wenn sie es sich selbst aussuchen, und wenn wir was aussäen oder pflanzen, dann wollen sie gehätschelt werden.
    LG; Monika

  13. Christine sagt:

    I have heard that a weed is just a plant in the wrong place 🙂 It amazes me how some of these seedlings survive in such conditions and yet seeds I sprinkle into prepared ground are eaten by slugs! Very interesting post 🙂

  14. kerri sagt:

    I am always happy to find ‚volunteer‘ seedlings in our patio too 🙂 Sometimes I transplant them and sometimes I leave them.
    An easy and quick way to get rid of the ‚real weeds‘ is to heat vinegar and pour it on them. It doesn’t have to be heated, but works best if it is. You may need to hit them a couple of times.
    Sounds like you had a wonderful holiday. I’ve thoroughly enjoyed reading your last few posts and seeing your beautiful pictures, particularly the roses, and all the other plants blooming in your garden.
    I wonder if you’ve had a frost by now. We’re expecting one this coming Sunday…finally! I’ve loved our ‚extended summer‘ and will miss the lovely mild temperatures that make it pleasant to get out into the garden still!

  15. Margrit sagt:

    Diese Pflänzchen werden schon wissen, warum sie sich genau dort ausgesamt haben. Sie scheinen Dich zu kennen. :))
    Viele Grüße
    Margrit (die ganz verzweifelt versucht, diesen Kommentar loszuwerden) und gleich aufgibt

  16. How amazing to have all these little bits of plants growing out of such places. I do love the pictures in your blog!

  17. What fun to find all those perennial starts in the cracks and paths of your garden. I usually only find weeds.

    I have been trying to grow Lady’s Mantle for several years. I have tried several different places. Finally this year I got one to take in the back corner of the garden. I hope it lives through the winter. I will put a few more back there if it does.

  18. Ewa sagt:

    Dear Barbara,
    What a lovely post you made on this sweet little guests appearing around. My garden is young – just 3 years old and till this summer I could find only weeds. But this year… ta da dam! there are little guests appearing – I love it.
    Have a nice weekend 🙂

  19. kris sagt:

    You have such wonderful „weeds“ in your cracks – mine seem to always truly be weeds! I do love it when things show up in unexpected places – I always try to leave them or move them to a better place in the gardens – many of the volunteers have been true treasures.

  20. Sisah sagt:

    Manche Pflanzen versäen sich besser in Pflasterritzen als im Saatbeet, die Erfahrung habe ich auch sammeln dürfen! Ich muss nur schneller sein als mein Ehegespons, der mit Vorliebe dort aufräumt, dieses Jahr habe ich die Fingerhüte retten können. Eigentlich standen in den Pflasterritzen auch noch Muskatellersalbeisämlinge, die sind leider alle kompostiert worden..aber ein verpflanzter Buddleiasämling aus einer Pflasterfuge des vorletzten Jahres hat dieses Jahr beeindruckend geblüht!

  21. Henny sagt:

    Wie gut, dass wir alle lieber fotografieren als Ritzenkratzen!!
    so hab ich meine Akelien schon wunderbar vermeheren können!!

  22. Margit sagt:

    Liebe Barbara, ich musste grade ganz herzlich lachen beim Lesen dieses Posts. Das kommt mir so bekannt vor! Ich bringe es auch meist nicht über’s Herz, so eigensinnige Pflanzen aus den Fugen zu entfernen und lasse ihnen ihren Willen. So hatte ich heuer Mini-Nachtkerzen zwischen Waschbeton und einige andere große Stauden im Miniformat mitten im Grau. Meist freu ich mich drüber und lasse den Pflanzen ihren Lauf. Und wie du auch schreibst, für viele Sämlinge findet sich sogar ein Abnehmer, was mich immer freut. – Und dazu führt, dass schließlich noch mehr Eigenleben in den Fugen aufkommen darf.
    Liebe Grüße, Margit

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