Es beginnt wieder… / It's time for….

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Es beginnt wieder: das grosse „Laubwischen“ auf Wiese, Weg und Hauseinfahrt. Die ersten Blätter fallen und bereits sind auch die ersten – im Moment zwar noch kleinen – mit Laub gefüllten Körbe im Kompostbehälter verschwunden. Aber in absehbarer Zeit wird das Zusammenrechen des Laubes eine fast tägliche Aufgabe sein, eine Arbeit die ich eigentlich sehr gerne mache. Durch das bewusste rhythmische Ausholen und Zurückschieben des Laubrechens, welches je nach Gemütsverfassung schneller oder auch etwas träger ausfällt, wird dies für mich beinahe eine kleine meditative Tätigkeit. Meistens bin ich allein bei dieser Arbeit, und es ist still um mich herum. Nur das manchmal etwas kratzende Geräusch des metallenen Laubrechens (mein geliebter Bambusrechen hat nämlich sämtliche Zähne verloren und muss nun durch einen neuen ersetzt werden), oder der Flügelschlag eines Vogels ist zu hören und kann mich in meinen Gedanken ab und zu unterbrechen. Das Einatmen der frischen, kühlen, manchmal sogar feuchten Luft tut gut. Ich spüre, rieche und sehe, es ist tatsächlich Herbst!
Wenn dann gegen Ende Oktober, oder anfangs November – mit den unweigerlich kommenden Herbststürmen – die meisten Blätter unserer Laubbäume am Boden liegen, habe ich bereits einen grossen Vorrat an mit Laub gefüllten Kehrrichtsäcken, die ich bis zum späten Frühling aufbewahre. In die Kehrrichtsäcke werden mit einer Gabel Löcher gemacht, damit Luft dazu kommt (sonst gibt es schimmeliges Laub!). Wenn es schnell gehen soll, fahre ich mit dem Rasenmäher über das auf der Grünfläche liegende Laub und zerkleinere die Blätter. Günstig ist, wenn das Laub noch etwas feucht ist. Der Verrottungsprozess wird dadurch erheblich beschleunigt. Im Frühjahr leere ich dann die Säcke auf den Beeten aus und/oder vermische sie mit Komposterde. Als ich vor Jahren mal diese Laubverwertung in einer englischen TV Sendung von Alan Titchmarch gesehen hatte, war ich zuerst skeptisch. Aber schon der erste Versuch überzeugte mich, zumal ich die Säcke einfach unter dem Tischtennistisch vergessen und meine richtigen 4 Kompostbehälter für anderes Material weiter nutzen konnte. Endprodukt dieses Laubsammelns ist jeweils eine nach Wald riechende, grob krümmelige Erde: das Gold des Gärtners, bzw. der Gärtnerin!

It is time again to start raking the autumn leaves which decorate the lawn, path and entrance to the house. At the moment there are only a few little baskets filling the compost bins. But soon that changes and it will almost be my daily work to do. In fact I love this job. I really do! For me it is nearly a meditating occupation consisting in the rhythmic and concentrated raking, which can be – depending on my mood – fast or slowly. Mostly I am alone when doing this . And there is silence around. Sometimes, however, I hear the flapping of bird wings or the scratching noise of the metallic rake (my lovely bamboo rake has to be replaced, actually) interrupting my thoughts. When I breath the fresh, cold and sometimes even humid air, I feel, smell, and see that it is autumn.
In a few weeks – I guess end of October or beginning of November – after the windy autumn storms have come -, most leaves of the trees will be on the ground, raked together and I’ll have a lot of garbage bags in stock, filled with foliage (with a fork I make some holes in the bag, so that air can come in, otherwise the foliage gets mouldy). These bags I forget and store until late Spring. When I’m in a hurry, I take the lawnmower and cut up the leaves lying on the ground. It is best when the foliage is a bit damp. This helps to accelerate the process of rotting. In Spring finally, I empty the bags, give the content to the borders or mix it with compost. When I saw this method of using autumn foliage on TV (Alan Titchmarch’s „Gardener’s World“) some years ago, I was doubting whether this was a successful one. But already the first go convinced me. Not only could I leave and forget my bags underneath the tabletennis-table, I could also continue to use and fill my compost bins with other material. The final product or result of collecting foliage could be seen in Spring: a wonderful coarsely crumbly soil, smelling like forest: the gold of the gardeners!


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15 Antworten zu Es beginnt wieder… / It's time for….

  1. Wow – das ist ja mal eine tolle Idee und wenn du das so beschreibst, dann will ich das gerne mal ausprobieren. Auf die Idee mit den Müllsäcken wäre ich nie gekommen, aber es leuchtet mir ein. Bei uns ist der eine Ahorn, der dieses Jahr sowieso etwas kränklich wirkte, schon stark gelichtet, aber der andere trägt noch alle Blätter. Da kommt auch immer viel zusammen. Das Thema Kompost steht bei mir sowieso an. Da haben wir bisher so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Also: großen Dank für diesen Tipp !!!
    Liebe Grüße
    Elke

  2. Nachtrag: ich habe gerade gelesen, dass dein Garten 1700 qm groß ist und in der Familie auch niemand deine Gartenleidenschaft teilt. Ich schätze mal, meiner ist etwa 1/3 so groß aber mit der Arbeit bleib ich auch allein. Egal – es macht Spass und so redet mir auch keiner rein.
    LG – Elke

  3. Margit sagt:

    Liebe Barbara, von dieser Methode, einfach die Blätter in Säcke zu stopfen und den Blättern ihren Lauf zu lassen, habe ich auch schon gehört. Es klingt verlockend einfach. Leider ist das bei uns nicht möglich.
    Auf der Vorderseite des Hauses liegen Berge von Kastanienlaub (wir wohnen in der Kastanienallee…) durchmischt mit unzähligen Kastanien. Jede einzelne Kastanie keimt erfahrungsgemäß und macht ein neues Bäumchen. (In den ersten Jahren haben wir Unmengen kleiner Kastanienbäumchen ausgegraben.) So müsste ich leider alle Kastanien erst vom Laub trennen und das ist mir definitiv zu viel Arbeit. Zudem weß ich auch nicht, ob es so klug wäre, von der Miniermotte befallenes Laub zu verteilen.
    Im Garten stammt das meiste Laub von der großen Schwarzpappel. Die ist jedes Jahr befallen von der Spiralgallenlaus, d.h. an fast jedem Blatt ist eine Galle. Und da hab ich immer schwere Bedenken mit Kompostieren. Keine Ahnung, ob ich das bedenkenlos machen könnte oder ob das noch die Verbreitung steigern würde?
    Im Moment drücke ich mich noch vorm Laubrechen. Grade ist ein Sturm im Anzug, danach wird aber dann die erste Runde definitiv fällig. Schön, wie du über diese Arbeit schreiben kannst. Macht die Aussicht auf die vielen Stunden Laubrechen direkt verlockend!
    Liebe Grüße, Margit

  4. I do that too! Thanks for the tip of using the lawnmower to cut the leaves up. I’ll try that this year too. Are you a fan of Gardener’s World? I am. 🙂

  5. Birgit sagt:

    Finde ich auch toll Deine Idee mit den Säcken. Leider gibt es bei uns fast nur das Laub der Rosskastanie. Dieses verrottet nicht so schnell, außerdem hat es auch noch die europaweit verbreitete Miniermotten. Also müssen wir dieses Laub zum Wertstoffhof fahren.
    LG Birgit
    PS: Laubfegen macht mir auch Spaß. Leider komme ich nur am Wochenende dazu.

  6. Andrea sagt:

    Gute Idee! Aber wir haben zur Zeit nur einen Baum plus ein paar Hainbuchen im hinteren Bereich. Da muss ich noch nicht so viel rechen. 🙂 Ich geniesse Zeit alleine auch im Garten. Die vergeht wie im Flug und ich kann so richtig abschalten. LG Andrea

  7. Laub brauchen wir nur irgendwann von der Betonfläche zu fegen. Aber das dauert noch sehr lange, bis die Scheinakazie und der Efeu-Apfelbaum ihre Blätter abwerfen. Das Laub von alle anderen Bäumen fällt direkt in die Beete und verpackt die Pflanzen für den Winter. Bis zum Frühjahr haben sich die Blätter schon gut zersetzt und bilden einen einheitlichen Untergrund für die frischen Frühjahrstriebe.
    Nur am Teich werden wir später das Blutbuchenlaub aufsammeln müssen, aber das dauert teilweise noch bis zum Dezember. Dann hat diese Arbeit auch einen herrlich meditativen Charakter in kalter klarer Winterluft.
    Aber erst einmal scheint es noch einen herrlichen Herbst zu geben!
    Liebe Grüße Silke

  8. Barbara sagt:

    @ Margit und Birgit
    Es ist schon richtig, Kastanienlaub und von Gallen befallene Schwarzpappelblätter gehören nicht kompostiert. Ich nehme das Laub meiner drei Obstbäume auch nicht, da sie auch krank sind/scheinen.

    @ Yolanda Elizabet
    I’m indeed a fan of Gardener’s World!!!

  9. Margrit sagt:

    Ich lasse das Laub, das auf die Beete fällt, dort den Winter über liegen. Im Frühjahr wird es abgeharkt. Und vom Rasen wird es ganz spät noch per Rasenmäher entfernt. Manchmal kehre ich auch einiges zusammen, das als Winterschutz auf einigen Pflanzen verteilt wird.
    LG Margrit

  10. Stadtgarten sagt:

    Wir haben leider nur zwei große Nussbäume auf dem Grundstück – und entsprechend viel Laub – aber das kann man leider nicht kompostieren und auch nicht liegen lassen.
    Ich bin bei uns auch diejenige,die das Laub wegmacht, aber es ist gar keine so schlechte Arbeit. Man hat Bewegung, ist an der frischen Luft – ich kann dabei auch immer gut nachdenken.
    LG, Monika

  11. Wurzerl sagt:

    Interessant, daß Du das Rechen auch als meditative Tätigkeit auffaßt. Die asiatischen Gärten haben ja meistens eine Kiesfläche, die täglich durchgerecht wird, aus eben diesem Grund. Und seit ich einen leichten handlichen Holzrechen habe, kann ich das auch selbst gut nachvollziehen, wenn ich das Laub meiner Birke zusammenreche. Viel davon wird dann aber gleich wieder verteilt, z.B. als Winterschutz für empfindliche Stauden.
    Lieben Gruß vom Wurzerl

  12. Lis sagt:

    Das mit den Laubsäcken hab ich auch schon mal gelesen aber noch nie ausprobiert. Da wir nur einen kleineren Ahorn auf dem Rasen stehen haben, wird dessen Laub gleich in die Beete befördert. Bis dann die Stauden austreiben ist das meiste davon verschwunden. Praktisch, gell? 🙂

  13. Unser Waldlichtungsgrundstück füllt sich jedes Jahr mit dem Laub der eigenen und dem der Nachbarsbäume, viele Buchen, Eichen, Pappeln stehen zwischen den Kiefern und Fichten. In den Beeten lasse ich es als Winterdecke liegen, bin mir da auch nicht mehr so ganz sicher, ich denke da mache ich es den Wühlmäusen noch kuscheliger. Das Laub auf dem Rasen reche ich ab, mal mehr oder weniger entspannt. Aber für Terassen, Wege und Einfahrt habe ich mir einen Laubpuster gekauft, er pustet wie ein Herbststurm das Laub unter Hecken und Büsche und wieder zurück in den Wald. Genial, so muss ich nicht immer alle Töpfe auf meinen Terassen hin und herschieben um mit dem Besen zu kehren und kleine Krabbeltiere werden ( ausser einem kleinen unfreiwilligem Flug)nicht beeinträchigt.

    Liebe Grüße Heidi

  14. kris sagt:

    I collect leaves in the fall too. I enjoy raking them. But mostly I love the good things they do when I put them on the gardens!! I shred mine and then use them as summer mulch. I also use our lake weeds to make wonderful compost, and put that on the gardens in the fall. I bet your gardens are very happy that you use your leaves like this!!

  15. Jutta sagt:

    Hallo Monika
    Danke für deinen Post, ach hast Du einen interessanten Blog erstellt, ich habe momentan gar nicht gewußt wo ich anfangen soll.
    Das mit den Laubsäcken ist eine gute Idee, da könnten die Abfälle länger im Komposter bleiben und die Rotte wäre schöner, leider in unseren Minigarten ist für Säcke kein Platz.
    Aber ich freue mich immer wenn ich Anregungungen bekomme.
    Schönen Herbstabend .LG Jutta

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