Buchhaltung ? / Accounting ?

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Mit einem Augenzwinkern habe ich den Titel für die nachfolgenden Zeilen ausgewählt. Buchhaltung, was hat das mit Garten zu tun? Nun, indirekt beeinflusst ja jede Ausgabe für Pflanzeneinkäufe unsere private Buchhaltung. Wenn es kein geregeltes Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben gäbe, wären wir Gärtner wohl oft dem Bankrott nahe.  Ich denke jetzt aber gerade nicht ans Finanzielle. Meine Gedanken gehen vielmehr zum Aerger über mich selbst hin, den ich in den letzten Tagen und Wochen bei der Gartenarbeit ab und zu erfuhr. Im Moment bin ich (wie sollte es eigentlich anders sein?) wieder einmal am Jäten. Das Fünffingerkraut, die wilden Brombeeren und die Winden, die leider immer noch einen grossen Teil der Gartenbeete bevölkern, müssen ausgegraben werden. Eigentlich sollten  ja nur diese Unkräuter weg. ABER….da kommen z.T. noch ganz andere Wurzeln mit hoch, bekannte und unbekannte. Es wird mit der spitzen Handschaufel oft etwas zerstört, geteilt, zerstückelt….leider nicht nur Regenwürmer. Und dann stehe ich (nein ich knie ja!)  etwas verloren da…traurig, dass wieder  wertvolle Regenwürmer ihr Leben lassen mussten, da ich mittlerweilen ja weiss, dass auch ein geteilter Regenwurm nicht mehr weiterlebt (letzteres glaubten wir noch als Kinder) und zerknirscht, weil irgendeine kürzlich (wahrscheinlich im letzten Jahr im Herbst)  erstandene und eingebuddelte Pflanze durch meine Hand ins Nirwana abwanderte. Ach, weshalb muss man mit zunehmendem Alter auch immer vergesslicher werden? Warum bloss meine ich immer noch (fälschlicherweise!) zu wissen, was ich vor ein paar Monaten wo gepflanzt habe? Würde (müsste?) ich mir am Jahresanfang gute Vorsätze machen, dann käme wahrscheinlich das genaue (und wetterfeste!) Markieren von Neupflanzungen ziemlich weit oben auf die Liste. Nun, um meiner Vergesslichkeit, meiner Nachlässigkeit etwas entgegenzuwirken, habe ich angefangen meine Gartenbeete für mich auf einem kleinen Plan zu nummerieren. Nein, ich mache keinem Gartenarchitekten Konkurrenz, dazu sind meine Zeichenkünste mehr als bescheiden. Es ist einfach eine Buchhaltung der etwas anderen Art. Die Hälfte des Gartens ist gemacht. Bin auf 23 Beete gekommen. Jetzt müssten noch die Pflanzen eingeschrieben werden, damit ich weiss, was in welchem Beet zu Hause ist (ich rede immer noch nicht vom Finanziellen….wer will schon den aktuellen Wert der im Garten stehenden Pflanzenschätze wissen 😉 !!). Neukäufe hätten dann vielleicht eine Chance im zeitigen Frühjahr nicht einfach von mir selbst „entsorgt“ zu werden. Aber eben, dieses Notieren muss ich ja tagsüber vor Ort machen, wenn ich die Pflanzen sehe. Etliches ist erst am Austreiben und noch nicht ganz genau erkennbar. Also warte ich damit noch ein Weilchen und jäte weiter. Vielleicht habe ich aber später schon wieder vergessen, was ich mit meinem „Buchhaltungsplan“ eigentlich bezweckte  und er wird nie zu Ende ausgeführt 😉 !

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With a twinkle in my eye I chose the title of this post. What has accounting to do with garden? Well, in a way every buying of a plant affects our private accounting. If there is not an even balance in the cash basis accounting we would probably be not far from going bankrupt one day. But right now I do not think of money here. I rather think of the anger with myself  that I had the last few days when working in the garden. At the moment I am – unsurprisingly – weeding again. Some persistent weeds which still cover a large part of my gardenbeds should be eliminated and digged out. In fact, the weeds only….BUT… unfortunately there are a lot of other and unknown roots too that are coming up. With my little hand-shovel I often forked and destroyed them as well as earthworms. In those moments I look a little stupid and also sad because again the estimated and precious earthworms lost their lives. And then I am a little contrite, for a plant which I bought and planted last year, probably in autumn, has gone too. Why do we  forget things the older we get? Why do I always believe to know (mistakenly!) where and what I’ve planted a few months ago? If I should make resolutions at the beginning of a year, I know what would be on top of the to do-list: the exact and correct tagging of my new bought plants when they are in their place. In order to counteract my forgetfulness and my negligence,  I’ve  started to number my gardenbeds and write them on a little plan. This should become a sort of accounting. Of course I didn’t want to compete with any garden architects, my drawings are very poor indeed. Half of the garden is done and I counted 23 gardenbeds. Now I should still write down all the plants I have, so that in future I’ll know which plant is where. Besides, I still do not talk about money…and apart from that who really wants to know the actual value of all the garden treasures we have in our gardenbeds 😉 ! Perhaps with this „accounting“, my futre new plants will have a little chance to survive in Spring and not to be disposed of.  Well, now it’s my turn to list and write the name of the plants which can only be done when I see them in front of me. But not all the plants are actually visible and identifiable. I think I still have to wait a little and… I’ll  continue weeding now.  Maybe soon I’ll have forgotten again, what in fact I wanted to do with my accounting when all the plants in the end are really here and so it is quite possible that I’ll never list them  😉 !

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16 Antworten zu Buchhaltung ? / Accounting ?

  1. trudy sagt:

    Liebe Barbara
    du warst mir verloren gegangen und gerade habe ich dich wieder gefunden! Sooo guet!
    Ist es nicht herrlich, wie es grünt und blüht und man endlich wieder hinaus in den Garten kann?
    Herzliche Grüsse, Trudy

  2. Edith sagt:

    Oh Barbara, mach dir nur keinen Kopf, das klingt alles so vertraut, etwas ausreissen, wegwerfen usw. Tröste dich, anderen geht es ebenso, ob das tröstet?? Trotzdem, genieß das Frühjahr und überhaupt das Gartenjahr, es ist voller Überraschungen.
    Liebe Grüße
    von Edith

  3. Titania sagt:

    Liebe Barbara du must entschuldigen aber du bringst mich zum Llachen mit deiner Garten Buchhaltung. Das kommt mir so bekannt vor. Leider ist die Bilanz bei mir nie aufgegangen.
    Was ist wo, das sollte dochj stimmen, die Namen sollten stimmen; es ist immer ein muddle weil ich zwischenhinein mal etwas raus nehme, anderes wird von Mammi nature entsorgt, eine Knolle die ich finde wird schnell mal reingesteckt; ach ich bin kein Buchhalter. Weisst du beim Jaeten passiert mir das auch dann habe ich eine Pflanze in der Hand die nicht in die Unkrautverwertung muss und dann sage ich „Oh je“!
    Gaertnern ist halt so ein bisschen „himmelhochjauzend zu tode betruebt. I wuensch der a schoeni wuche, i bin au am jaeta, aes wird kueahler und as liabs Grueassli. T.

  4. Barbara sagt:

    @ Edith und Titania
    Ihr dürft wirklich lachen, denn der ganze Post war ja auch etwas ironisch und vorallem nicht ganz ernst gemeint 🙂 ! Und für Buchhaltung habe ich übrigens absolut kein Talent !

  5. Brigitte sagt:

    Zwar habe ich das u. a. jahrzehntelang als Beruf erledigt, aber in der eigenen Gartenbuchhaltung, na – da happert es gewaltig. Von daher ist deine Idee eine sehr gute, und ich werde das auch erledigen.

    Zumindest standen wir diese Woche am Teich und überlegten, was das jetzt wohl für Spitzen seien, die da aus dem Boden ragen. Mein Mann meinte schon, das macht er jetzt alles raus. Bis es mir einfiel! Das sind alles Hosta, ein ganzer Forst. Schon vom Materiellen her ziemlich teuer! Also bitte, Finger weg! Wir haben dann einige vorsichtig abgestochen und woanders hingesetzt. Aber ich werde mir das jetzt auch aufschreiben!

    Lieben Gruss, Brigitte

    Nachtrag: Was für ein schönes Foto!

  6. guild-rez sagt:

    Hallo Barbara,
    Buchhaltung im Garten??
    Am Besten geht es doch mit der Kamera, fleissig Fotos machen, da weiss man, was wo wächst;)
    Ich gehoere nicht zu den Gärtnerinnen, die überall kleine Namensschildchen in die Erde stecken.
    Passt auch nicht zu meiner Person, der Garten reflektiert den Eigentümer(in).
    Ein Problem hat sich in diesem Jahr verstärkt, das sind die nächtlichen oder täglichen Besuche von Fuchs, Waschbär, Kater Max` Kollegen, die alle im Garten Urin und Kot hinterlassen.
    Aus Gesundheitsgründen habe ich ein kleines Grünhauszelt im Garten aufgestellt, in dem meine Küchenkräuter wie Basilikum, Petersile, Schnittlauch usw. geschützt wachsen.
    Ich werde es bald in meinem Blog vorstellen.
    Vielen Dank für Deine Besuche und Kommentare.
    Happy gardening,
    Gisela

  7. Lis sagt:

    Eigentlich bin ich mehr eine chaotische Gärtnerin, da passt Buchhaltung im Garten so gar nicht zu mir ! Ich nehme es halt in Kauf dass ab und zu mal was „verloren“ geht und über geteilte Regenwürmer freuen sich dann immer die Amseln 🙂

    LG Lis

  8. Pruust, ja, ja…. Buchhaltung. Na, ich weiss schon, dass bei mir die auch nie aufgeht, drum lass ich’s gleich bleiben mit der Gartenbuchhaltung. Hmmm, anderer Seits, wenn ich ein Blümchen frühzeitig aus dem Garten entlasse, dann manage ich ja eigentlich so nen bisschen in meinem Garten rum und ob gute oder schlechte Arbeit: ein Boni ist fällig! Auf und nix wie los ins nächste Gartencenter.
    Liebe Grüsse
    Alex

  9. Lisa at Greenbow sagt:

    Your garden is huge Barbara. No wonder you can’t remember what you have and where you planted it. I have the same trou ble. In the past I have tried doing detailed drawings to list where what is and I end up moving things and losing the names of plants and not updating the drawings. Oh well, I have a great time out there anyway. I hope you do too.

  10. Margit sagt:

    Liebe Barbara, ich kenne das auch nur allzugut. Die Beete auf Papier zu bannen und darin zu vermerken, was wo wächst, das habe ich nach dem ersten Gartenjahr gleich wieder aufgegeben. Viel zu viel Mühe – und viel zu wenig Spaß. Jetzt nehme ich es relativ gelassen, wenn ich wieder mal merke, dass ich da irgendwas von mir Gepflanztes gerade entsorgt habe. Nach dem Motto: Naja, darf ich wenigstens beim nächsten Gartenmarkt mal wieder ein Pflänzchen mitnehmen. Nur wegen der Regenwürmer bin ich auch immer recht zerknirscht.
    Herzliche Grüße, Margit

  11. Sisah sagt:

    Super Vorsatz!
    Der Gärtner ist immer der Mörder,….meinst Du wirklich, dass genaue Buchführung verhindern wird, die eine oder andere Zwiebel abzustechen, oder welche Pflanzen meinst Du ins Nirwana geschickt zu haben? Stauden kann man doch so schnell nicht beim Jäten vernichten?? Ich habe mir jetzt schaschlikartige Stäbe an die Stellen gesetzt, wo Zwiebeln sind, mal sehen, ob es hilft. Neben Zwiebeln musste bei mir neben diversen Würmern sogar schon eine noch vergrabene Kröte dran glauben, die ich mit dem Zweizackjäter durchbohrte.
    LG
    Sisah

  12. Lis sagt:

    Zu deiner Frage wegen den Aurikeln: Ich habe sie von einer Gartenfreundin geschenkt bekommen bei der sie sich fleißig vermehren. Bei mir tun sie das im Gegensatz zu den normalen Gartenprimeln überhaupt nicht, aber was nicht ist kann ja noch werden! 🙂

    LG Lis

  13. Christine sagt:

    What you say is so true 🙂 I have bought plants and then never seen them again – mostly because of slugs who eat them! The idea of a garden drawing is very good! Good luck with your plans.

  14. Elke sagt:

    Hallo liebe Barbara,
    ich kann dich gut verstehen und habe mir ähnliches vorgenommen. Noch habe ich ja gar nicht soviele Beete und bilde mir auch ein zu wissen, was ich wohin gepflanzt habe, aber immer stimmt das dann doch nicht. Und man steckt ja neben viel Arbeit auch wirklich viel Geld in den Garten, so dass es schon schade ist, wenn man dann pflanzen wieder selbst zerstört (von den Regenwürmern mal abgesehen.) Ich finde deine Idee nachahmenswert.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende –
    Elke

  15. Liebe Barbara,
    ach, das erinnert mich an vergangene Jahre im Garten meiner Mutter, wo ich mal hier oder dort etwas einbuddeln sollte und dann auch auf andere Zwiebeln oder Stauden traf.

    Aus diesen Fehlern gelernt, wurden damals in unserem Garten bei der Neuanlage der Beete die kleinen Pflanzschildchen beigebuddelt. Außerdem hatten wir damals ein wunderschönes Staudenverzeichnis einer Gärtnerei, wo wir begeistert alle gepflanzten Varianten von Ehrenpreis, Glockenblumen usw. kennzeichneten. Das trainierte ungemein. Einige der Pflanzinformationen begegen mir nun immer noch den Beeten, wo die Stauden inzwischen schon lange verschwunden sind.

    Und die vertrauten ‚Pappenheimer‘, die die Jahre überlebt haben erkenne ich inzwischen am Austrieb, Blatt oder dem Vertrockneten, das ich jedoch nie bodenbündig abschneide. Ganz empfindliche Pflänzchen bekamen früher auch Markierungshasen, damit sie nicht überwuchert wurden bzw. unter Beobachtung blieben.

    Die restliche Garten-Buchhaltung findet inzwischen auf dem Blog statt und führt zu der Erkenntnis, dass sich die Pflanzenvielfalt von Jahr zu Jahr verringert je dichter und älter unserer Garten wird.
    Daher sind die Regenwürmer bei uns im Erdreich nun auch weniger gefährdet 😉

    Liebe Grüße
    Silke

  16. kerri sagt:

    Barbara, you are not alone 🙂 We have such good intentions, don’t we? But there’s always too much to be done….and so too many things are left undone. Never mind, we do what we can and try to enjoy the friuts of our labors.
    I have been picking lots of wonderful daffodil bouquets for church, and today I added 3 precious tulips, but mostly I leave the tulips in the garden to enjoy seeing their beauty surrounded by the other flowers and the delightful greens.

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